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Tag-Archiv Fasten

Der einsame Ramadan – Islamischer Fastenmonat ohne gemeinsames Essen in der Moschee

24. April 2020 · admin

Imam allein im Haus: Die Süleymaniye Moschee in der Dotzheimer Straße wird wegen Corona auch im Ramadan leer bleiben. Foto: Erdal Aslan

Von Erdal Aslan

Wenn am Freitag, 24. April, der Ramadan beginnt, dann heißt es in Corona-Zeiten auch unter Muslimen: Nichts ist in diesem Jahr wie sonst. „Das wird der seltsamste Ramadan meines Lebens. Es ist einfach nur traurig“, sagt Zafer Sahin. Der 50-Jährige war viele Jahre lang Vorsitzender der Süleymaniye Moschee in der Dotzheimer Straße und ist auch heute noch dort aktiv. „Ramadan ist der Monat, in dem wir zusammenkommen, die Gemeinschaft stärken. Jetzt wird jeder für sich sein“, sagt der Türkischstämmige.

Zafer Sahin war viele Jahre Vorsitzender der Süleymaniye Moschee. Archivfoto: Erdal Aslan

17 Stunden nicht essen, trinken und rauchen

Vor allem das gemeinsame abendliche Fastenbrechen („Iftar“) wird Sahin und vielen anderen Muslimen in Wiesbaden fehlen. Während des islamischen Fastenmonats essen, trinken und rauchen Muslime von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang nicht. In diesem Jahr dauert der Fastentag von etwa 4.30 bis 21 Uhr. Die Zeitspanne hängt davon ab, wie lang es abends hell ist. „Wenn man so lange fastet, freut man sich auf das Essen. Es ist Tradition, dass wir uns gegenseitig einladen“, erzählt Sahin.

Auch in den Moscheen wird jeden Abend ein kostenloses Essen ausgegeben. „Es sind dann auch zum Beispiel Flüchtlinge dabei oder einfach Leute, die nicht jeden Abend für sich kochen können. Wir lernen und profitieren alle vom Teilen.“ Normalerweise. Durch die verlängerten Corona-Regelungen bleiben Gotteshäuser dieses Jahr für größere Ansammlungen geschlossen. „Damit fällt auch das allabendliche Teravih-Gebet weg, das nur im Ramadan stattfindet. So ein gemeinsames Gebet verbindet sehr und ist im Islam auch mehr ‚wert‘ als das alleinige Gebet.“

Mutter kann nicht besucht werden

Schwerer trifft Sahin, dass er seine 72-jährige Mutter nicht besuchen und gemeinsam mit ihr das Fasten brechen kann. „Sie gehört als ältere Person zur Corona-Risikogruppe, deshalb gehen wir nicht zu ihr. Sie isst morgens und abends alleine, weil mein Vater in die Türkei gereist war und dort jetzt nicht wegkommt.“ Morgens heißt, dass Muslime vor der Morgendämmerung (also etwa um 3.30 Uhr) aufstehen und nochmal etwas zu sich nehmen. „Ich hoffe nur, wir überstehen dieses Corona bald, denn die Älteren oder Ärmeren vereinsamen“, sagt Sahin.

Verzicht sorgt für Wertschätzung

„Wir müssen uns alle in Corona-Zeiten in Geduld üben. Wie auch im Ramadan: Wir trainieren unseren Willen“, sagt Frauenkoordinatorin Almasa Ramicevic Özkan von der Islamischen Gemeinschaft der Bosniaken Wiesbaden. „Durch den Verzicht lernen wir im Ramadan, selbstverständliche weltliche Dinge wie etwa Wasser wieder wertzuschätzen. Durch Verzicht erfahren wir Spiritualität“, erklärt die 26-jährige Masterstudentin der Islamischen Studien an der Goethe-Uni in Frankfurt. Der Ramadan gilt bei Muslimen als ein Monat der inneren Einkehr. „Wir intensivieren die Gebete und lesen traditionell den kompletten Koran.“ Die ersten Suren der heiligen Schrift der Muslime sollen im Monat Ramadan offenbart worden sein.

In den ersten Tagen des Fastens sei es „natürlich nicht einfach“, sich an den Rhythmus zu gewöhnen. „Doch ungeduldig auf das Essen zu warten, ist nicht der Sinn dieses Monats. Wir fasten mit allen Sinnesorganen“, sagt Özkan. „Wir konzentrieren uns auf das Wesentliche und versuchen uns von Unnötigem fernzuhalten. Wir analysieren unser Verhalten im Alltag, leben bewusster, versuchen insgesamt ein besserer Mensch zu werden.“

So sieht der Gebetsraum der Süleymaniye Moschee beim Festgebet am Ende des Fastenmonats (normalerweise) aus. Archivfoto: Erdal Aslan

„Wir können Ramadan nicht einfach aus dem Kalender streichen“

All das könne man auch auf die Umstände während der Corona-Krise übertragen. „Ja, es ist nicht leicht, getrennt von den Liebsten diesen Monat zu begehen. Aber man muss es positiv sehen: Man hat umso mehr Zeit, sich mehr mit der Familie in den eigenen vier Wänden zu befassen, die oft zu kurz kommt“, sagt die Bosnischstämmige. Wegen Corona komplett auf das Fasten zu verzichten, gehe allerdings nicht, wie einige forderten. „Wir können den Ramadan nicht einfach aus dem Kalender streichen, er gehört zu den fünf Säulen des Islam. Ohnehin müssen ja Kranke oder gesundheitlich Gefährdete, Kinder oder Schwangere nicht fasten.“

In den letzten Tagen des Fastenmonats seien die meisten Muslime traurig, weil die spirituelle Reise zu Ende gehe. Beim anschließenden Ramadanfest (23. Mai), das drei Tage dauert, herrscht aber wieder gute Laune. „Doch dieses Jahr werden wir wahrscheinlich nicht unsere Eltern oder Großeltern besuchen können“, sagt Özkan. „Aber dann machen wir das wie bei den Verwandten imAusland: Wir rufen sie an oder wir videochatten.“

Start des Fastenmonats Ramadan: Wiesbadener Imam Ihsan Toköz im Interview

6. Mai 2019 · admin

Ihsan Toköz ist der Imam der Süleymaniye Moschee in der Dotzheimer Straße in Wiesbaden.Foto: Erdal Aslan

Ihsan Toköz ist der Imam der Süleymaniye Moschee in der Dotzheimer Straße in Wiesbaden. Foto: Erdal Aslan

Ramadan ist der Fastenmonat der Muslime. 29 Tage lang verzichten die Gläubigen von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auf Rauchen, Essen und Trinken. An Montag, 6. Mai, beginnt die Fastenzeit der Muslime, die mit dem dreitägigen Ramadanfest endet. Ihsan Toköz, Imam der Süleymaniye Moschee in Wiesbaden, beschreibt, wie sich das Fasten für Körper und Geist anfühlt und was der heilige Monat dem 34-Jährigen und seiner Gemeinde bedeutet. Continue reading →

Umfrage zu Ostern: Fasten Sie vor den Feiertagen? Auf was verzichten Sie?

21. März 2018 · admin

Michaela Richard, 54, Selbstständig, deutsche Wurzeln

Michaela Richard, 54, Selbstständig, deutsche Wurzeln: „Letztes Jahr habe ich zu Ostern gefastet, dieses Jahr noch nicht. Gerade versuche ich, von allem ein bisschen weniger zu konsumieren. Ich gehe weniger essen, gebe weniger Geld aus und engagiere mich stattdessen – ich beschäftige mich mit dem, was mich nachdenklich macht. Phasenweise reduziere ich auch Dinge wie Alkohol oder bestimmtes Essen, wenn ich das Gefühl habe, dass es genug ist und ich mal aufhören sollte. Sonst genieße ich in Maßen – und das ist auch gut so.“ Continue reading →

Ramadan-Umfrage: Was bedeutet Ihnen der Monat? Fällt es Ihnen schwerer, im Sommer zu fasten?

13. Juni 2017 · admin

Der islamische Fastenmonat Ramadan hat am 27. Mai begonnen und endet am 24. Juni. In dieser Zeit verzichten Muslime von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auf Speisen, Getränke, Rauchen und Geschlechtsverkehr. Da sich der Ramadan nach dem islamischen Mondkalender richtet, findet der Fastenmonat jährlich rund zehn Tage früher statt. Wir haben Westendler gefragt, was ihnen der Monat bedeutet und ob es schwerer fällt, im Sommer zu fasten. Continue reading →

Einen Monat lang gefastet: Wie M!W-Redaktionsleiter Erdal Aslan den Ramadan erlebt hat

20. Juli 2015 · rmd_admin

18 Stunden am Tag auf Speisen und Getränke verzichtet: Vom 18. Juni bis 16. Juli dauerte der islamische Fastenmonat Ramadan an. Erdal Aslan, redaktioneller Leiter von Mensch!Westend, hat gefastet und beschreibt hier, wie er den Ramadan erlebt hat.

Pünktlich, wie jedes Jahr einige Tage vor Beginn des Ramadan, schlug mein innerer Schweinehund Alarm: Es geht wirklich los, vorbei das unbeschwerte Eis-Schlemmen in der Sonne, der wohlriechende Kaffee am Morgen, das Genießen von eiskalten Getränken und leckeren Snacks zu jeder Tageszeit. Einen Monat lang nicht das tun und lassen können, wie und wann man will – ich habe keine Lust!

Cartoon FastnMonat

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Ramadan: Trainingslager für Herz – Muslima Bedia Demirel erklärt, warum sie fastet

26. Juli 2014 · rmd_admin

Bedia Demirel ist eine Hodscha, eine weibliche Religionsgelehrte.

Bedia Demirel ist eine Hodscha, eine weibliche Religionsgelehrte.

18 Stunden am Tag nichts essen und trinken: Was für viele unvorstellbar ist, nimmt Bedia Demirel gerne im Fastenmonat Ramadan auf sich. Die 34-jährige Wiesbadenerin mit türkischen Wurzeln ist gläubige Muslima. Hier erzählt sie, was Ramadan für sie bedeutet:

„Viele fragen, ob ich nicht hungrig oder durstig bin, aber um eins klarzustellen: Ich denke nicht den ganzen Tag ans Essen und Trinken. Das Fasten tritt sogar eher in den Hintergrund. Ich sehe Ramadan als Chance, alles besser zu machen. Es ist wie ein Trainingslager, das erst nur den Körper betrifft und sich dann auf Kopf und Herz ausweitet. Ich versuche unabhängig von den Dingen zu sein, die mich im Alltag so beherrschen. Das klingt schwer, ist es aber gar nicht.

Zum Fastenbrechen versammeln sich jeden Abend bis zu 80 Frauen auch in der Süleymaniye Moschee in der Dotzheimer Straße. Männer und Frauen essen getrennt. Jeden Abend kümmert sich eine andere Gruppe von Frauen ums Essen. An dem Abend gibt es Türlü Pilar ein Fleischgericht mit Reis.

Zum Fastenbrechen versammeln sich jeden Abend bis zu 80 Frauen auch in der Süleymaniye Moschee in der Dotzheimer Straße. Männer und Frauen essen getrennt. Jeden Abend kümmert sich eine andere Gruppe von Frauen ums Essen.

Anders als bei einer Diät, die man anfängt und wieder verwirft, muss man sich bei Ramadan an eine feste Zeit halten und würde beim Schummeln nicht nur sich selbst, sondern auch Gott betrügen. Deshalb will man es unbedingt schaffen. In dem Monat trainiert man seine Willenskraft sehr stark, dann fällt es das restliche Jahr über leichter und man muss nicht mehr so intensiv ‚trainieren‘.

Beim Abschmecken aufpassen

Natürlich spielt das Essen auch eine große Rolle. Ich lese im Ramadan ohnehin viel im Koran und das Gute ist, es lenkt mich auch vom Hunger ab.

Auch beim Islamischen Kulturverein Imam Hossein, Schwalbacher Straße, wird getrennt gegessen.

Auch beim Islamischen Kulturverein Imam Hossein, Schwalbacher Straße, wird getrennt gegessen.

Für meine zwei Söhne koche ich weiterhin ganz normal. Nur beim Abschmecken muss ich genau darauf achten, dass ich das Essen nur probiere und nichts herunterschlucke. Auch wenn es nach einem langen Fastentag schwer ist, nicht ans Essen zu denken, nehme ich mir vor dem Iftar, dem Fastenbrechen, nochmal die Zeit zum Beten. Ich fühle mich Gott dann so nah wie sonst nie. Ich schlage mir danach auch nicht den Bauch voll, wie viele meinen, sondern bin dann eher durstig und trinke viel.

Nach dem Iftar wird gebetet, wie hier in der Vahdet Moschee, Bertramstraße (Bild links).

Nach dem Iftar wird gebetet, wie hier in der Vahdet Moschee, Bertramstraße .

Hungern auf Zeit

Für uns ist es nur Hungern auf Zeit. Anderen Menschen geht es nicht so gut wie mir. Sie haben am Ende des Tages keinen reich gedeckten Tisch voller Essen. Deshalb ist man beim Iftar umso dankbarer und das Mitgefühl für arme Menschen ist umso größer.

Ramadan lehrt uns außerdem Geduld: Ich warte nicht nur geduldig, bis ich essen und trinken darf, sondern bin auch geduldiger mit meinen Mitmenschen. Man redet insgesamt nicht mehr so viel, streitet nicht mehr so viel. 

Essensausgabe in der Vahdet Moschee: Jeden Abend lädt ein anderer ein.

Essensausgabe in der Vahdet Moschee: Jeden Abend lädt ein anderer ein.

Außerdem reflektiere ich viel, finde mehr zu mir selbst und frage mich immer wieder, wo mein Herz steht. Man rennt nicht mehr mit einem Tunnelblick durch den Alltag, sondern nimmt die Dinge viel bewusster wahr. Diese emotionale Veränderung ist wohl die größte und schönste Auswirkung von Ramadan auf mich.“

 

INFO: RAMADAN

Reporterin Nadine Schwarz (links) beim Fastenbrechen in der Süleymaniye Moschee. Aus Respekt vor der Religion ihrer Gastgeberinnen trägt sie ein Kopftuch.

Reporterin Nadine Schwarz (links) beim Fastenbrechen in der Süleymaniye Moschee. Aus Respekt vor der Religion ihrer Gastgeberinnen trägt sie ein Kopftuch.

Während des Fastenmonats Ramadan  – eine der fünf Säulen des Islam – verzichten Muslime zwischen Morgendämmerung und Sonnenuntergang (momentan etwa 4 bis 21.25 Uhr) auf Essen, Getränke, Rauchen und Geschlechtsverkehr. Das Fastenbrechen beginnt traditionell mit einer Dattel und einem Glas Wasser. Kranke, Schwangere und Kinder müssen nicht fasten. 

In diesem heiligen Monat versuchen die Gläubigen außerdem verstärkt tugendhaft zu sein und anderen Menschen zu helfen. Sie spenden einen Teil ihres Einkommens und laden sich gegenseitig zum Fastenbrechen, dem Iftar ein. Ramadan richtet sich nach dem Mondkalender und findet deshalb jährlich rund zehn Tage früher statt. Dieses Jahr vom 28. Juni bis 27. Juli. Zum Abschluss feiern Muslime das Ramadanfest (vom 28. bis 30. Juli).

Aufgezeichnet von Nadine Schwarz.

Fotos: Nadine Schwarz und Erdal Aslan

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