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Rubriken //Westend

31-jähriger Mann mit Flasche am Kopf verletzt – Streit in der Emser Straße

14. Juli 2014 · rmd_admin

Symbolfoto: Harald Kaster

Symbolfoto: Harald Kaster

Bei einem Streit zwischen zwei unbekannten Männern wurde am Sonntag gegen 17.30 Uhr einem 31-jährigen Wiesbadener eine Flasche auf den Kopf geschlagen. Hierbei erlitt er eine Platzwunde am Kopf und musste ärztlich versorgt werden. Continue reading →

Beleidigungen, Falschparken, Müll: Ordnungsamt setzt Schwerpunkt im inneren Westend

10. Juli 2014 · rmd_admin

Die Bleichstraße. Archivfotoo: Harald Kaster

Die Bleichstraße. Archivfoto: Harald Kaster

Wie Ordnungsdezernent Dr. Oliver Franz mitteilt, wird sich das Ordnungsamt in den kommenden Monaten intensiv um die Verhältnisse insbesondere im inneren Westend zwischen der Bleichstraße und der Schwalbacher Straße kümmern.

In den vergangenen Wochen und Monaten haben dort die Beschwerden über rücksichtsloses Falschparken und Müllablagerungen, aber auch über Vandalismus, Alkohol- und Drogenmissbrauch sowie über Beleidigungen und Bedrohungen erheblich zugenommen. Immer häufiger wenden sich Bürgerinnen und Bürger an das Ordnungsamt und bitten um Hilfe, wollen aber ungenannt bleiben, da sie schon von Falschparkenden bedroht worden sind.

Stadtpolizei geht in Tages- und Nachtschichten vor

Hiergegen geht die Stadtpolizei jetzt entschieden in Tages- und Nachtschichten vor. „Es kann nicht sein, dass inzwischen Bürgerinnen und Bürger Schläge angedroht bekommen, wenn sie sich bei einem Fahrer eines PKW beschweren, der rücksichtslos die Hofeinfahrt oder Feuerwehrzufahrt zuparkt oder in der zweiten Reihe stehend den Verkehr aufhält, um mit dem Kumpel ein Schwätzchen zu halten“, so der Ordnungsdezernent.

Volle Unterstützung erhält er hierbei auch aus den Reihen des Stadtparlaments. Mitglieder des Ausschusses für Bürgerbeteiligung, Völkerverständigung und Integration haben in der Sitzung am Dienstag fraktionsübergreifend ausdrücklich das Vorhaben unterstützt und das Ordnungsamt gebeten, mit mehr Nachdruck und Konsequenz gegen dieses Fehlverhalten vorzugehen.

Neue Sporthalle am Platz der deutschen Einheit eröffnet – 2.100 Plätze für Zuschauer

7. Juli 2014 · rmd_admin

Mit einem bunten und fantasievollen Programm ist am Samstag die neue Großsporthalle am Platz der deutschen Einheit eröffnet worden.

Bunte Show zur Eröffnung der neuen Halle am Platz der deutschen Einheit.

Bunte Show zur Eröffnung der neuen Halle am Platz der deutschen Einheit.

Rund 50 Millionen Euro hat die Stadt Wiesbaden in die neue Halle investiert, die hauptsächlich von der Elly-Heuss-Schule und dem Volleyballclub Wiesbaden für Training und Profispiele genutzt werden wird. So setzte das benachbarte Gymnasium mit einem teils akrobatischen Showprogramm vor hunderten Zuschauern die ersten sportlichen Akzente, die Talentfördergruppen der Schule zeigten gleich mit unterschiedlichsten Choreografien, wer künftig Herr im Haus ist.

„Ich bin stolz auf das Ergebnis nach sieben Jahren harter Arbeit“, sagte Oberbürgermeister Sven Gerich (SPD). Zwar betrug die Bauzeit unter dem Bauunternehmen Max Bögl nur 20 Monate, doch der Bebauung auf dem Platz der deutschen Einheit waren eine lange Vorplanung und heftige politische Debatten vorausgegangen. Noch unter der Jamaika-Koalition war das Vorhaben gescheitert, den Großkomplex als PPP-Projekt zu finanzieren. Mit ihrem spätere Koalitionspartner der SPD vereinbarte die CDU schlussendlich, dass die Stadt selbst investiert, Bögl den Betrieb des Büro- und Geschäftshauses für 30 Jahre übernimmt.

Der Jugendzirkus Flambolé aus dem Kinderzentrum Wellritzhof begeistert mit Akrobatik-Einlagen.

Der Jugendzirkus Flambolé aus dem Kinderzentrum Wellritzhof begeistert mit Akrobatik-Einlagen.

„Wir haben Stadtreparatur betrieben“

„Alle Diskussionen von damals sind nun weggewischt“, freut sich Gerich. „Wir haben Stadtreparatur betrieben, eine Schulsporthalle gebaut und dem VCW eine neue Heimspielstätte errichtet.“ Auch Gerichs Vorgänger Helmut Müller (CDU), der das Projekt maßgeblich mit angestoßen hatte, ist begeistert von der neuen Halle. „Ich hatte im Rohbau erst die Befürchtung, dass die Halle die Anmutung eines Flugzeughangars bekommt. Aber jetzt muss ich sagen: Die Halle ist groß und heimelig.“ Der VCW werde es nicht zu schwer mit dem Umzug von der Halle am 2. Ring zum neuen Standort haben, so Müller.

Sportamtsleiter Karsten Schütze schwärmt: „Die Halle ist ein Traum, sie bietet alles, was eine Sporthalle braucht.“ Er spielt schon mit dem Gedanken, neue Sportwettbewerbe, wie etwa Bogenschießen, in die Halle einzuladen. Der Leiter der Elly-Heuss-Schule Uwe Tölle freut sich, dass seine Schüler fortan eine Sportstätte direkt vor der Tür haben. Derzeit nähmen seine Schüler zehn Sporthallen im Stadtgebiet in Anspruch. Für die Schüler sei es immer Stress, die entsprechenden Busse zu erreichen. Auf weitere Hallen werde er zwar auch in Zukunft nicht verzichten können, aber vor allem die jüngeren Jahrgänge sollen von der neuen Halle profitieren. Geplant sei auch, dass die Talentfördergruppe Volleyball zeitgleich mit den VCW-Profis der Bundesligadamen-Mannschaft trainiert.

Wird das Alte Arbeitsamt abgerissen?

Tölle hofft zudem, dass das Alte Arbeitsamt bald abgerissen wird. Einerseits sei das heutige Schulgebäude marode, und wie der Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft SEG, Andreas Guntrum, betont, müsse das Haus an der Stelle weg, um den geplanten Stadtplatz umsetzen zu können. Allein die finanziellen Mittel dazu fehlen.

10462458_312677502238974_3018431668910738077_nDie Begeisterung teilen auch die Offiziellen des VC Wiesbaden. Vorsitzender Georg Kleinekathöfer will sich durchaus vorstellen, in der neuen Halle deutscher Meister zu werden. Nun ist die Halle auch tauglich für alle Bundesliga- und Pokalspiele. Zuletzt hatten die VCW-Damen für die Play-offs nach Rüsselheim ausweichen müssen, weil die Halle am 2. Ring mit ihrer Höhe von 7,10 Metern nicht mehr bundesligatauglich ist. In der Halle wird am 18. Oktober der Saisonauftakt der Volleyball-Damen-Bundesliga stattfinden. Der VCW empfängt die Roten Raben Vilsbiburg. „Ich hoffe, dass auch die Wiesbadener die neue Halle annehmen“, sagt OB Gerich.

Text: Patrick Körber

Fotos: Erdal Aslan

ZAHLEN & FAKTEN

Rund 50 Millionen Euro hat in die Halle und den Büro- und Geschäftskomplex investiert.

Bruttogeschossfläche der Halle beträgt 6.400 Quadratmeter; 2.100 Zuschauerplätze, 101 Tiefgaragenstellplätze.

160 Pfähle tragen den Gebäudekomplex.

10.000 Kubikmeter Beton und 2.000 Tonnen Betonstahl wurden verbaut.

Weitere 350 Tonnen Stahl bilden das Gerippe der neuen Halle.

Die Stahlträger sind bis zu 30 Meter lang und wurden von der Baufirma Max Bögl selbst gefertigt.

Die Gesamtbauzeit hat 20 Monate betragen.

Die Mietfläche des Gewerbekomplexes, der am 15. Juli eingeweiht wird, beträgt 7400 Quadratmeter.

Rund 80.000 Euro hat das Eröffnungsfest gekostet.

Die Halle ist 12,50 Meter hoch und damit auch bundesligatauglich für Volleyball.

Musik als gemeinsame Sprache: Band-Projekt „TEAM“ des Internationalen Bundes

4. Juli 2014 · rmd_admin

Das Interesse für Musik hat sie zusammen geführt: Sieben Jugendliche aus fünf Nationen, die erst seit einem halben bis zwei Jahre in Wiesbaden leben, haben im Projekt „TEAM“ als Band zusammengefunden. TEAM steht für Toleranz, Esprit, Akzeptanz und Mitmachen. Es ist eine Initiative des Internationalen Bundes.

Das erste Konzert des Band-Projekts "TEAM" im Jugendzentrum in der Wellritzstraße.

Das erste Konzert des Band-Projekts „TEAM“ im Jugendzentrum in der Wellritzstraße.

Im Jugendcafé des Georg-Buch-Hauses in der Wellritzstraße hatten die jungen Musiker jetzt ihren ersten Auftritt. Erst vor einem halben Jahr hielten die meisten ihr Instrument zum ersten Mal in Händen. Nur die 17-jährige Patrycja aus Polen konnte vorher schon Gitarre spielen. Ihre Bandmitglieder haben ihre Instrumente aber schnell gelernt. Pianistin Zarima (17) aus Russland moderiert das erste Lied an, ein rumänisches Lied, das auf Deutsch so viel bedeutet wie „Im Sommer schlafen wir nicht!“ Kamil (18) aus Polen gibt am Schlagzeug den Takt vor, Morris (19) steigt mit seiner Bassgitarre ein und die jüngste, die 14-jährige Pusa aus Rumänien, erfüllt den Raum mit groovig, souliger Stimme. Das Repertoire der Band reicht von Blues, über Folk, Rock und Pop. Gesungen wird auch auf finnisch und englisch. Zur Band gehören außerdem Hassan und Sarah aus Lybien, Alessia aus Italien und Saida aus Marokko, aber sie fühlten sich noch nicht bereit aufzutreten.

Deutsch gelernt und neue Freunde gefunden

Gemeinsam haben die Jugendlichen in den täglichen Proben mit ihrem Lehrer Steffen Lehmann deutsch gelernt und gleichzeitig neue Freunde gefunden. „Die Atmosphäre in der Band ist toll und wir verstehen uns sehr gut untereinander“, ist Patrycja begeistert.

Das Projekt TEAM soll zur Willkommenskultur für Migranten beitragen. Es ist auf drei Jahre angelegt. Im ersten Jahr steht die Musik im Vordergrund, im zweiten Farben und Gestaltung und im dritten Tanzen. Bis Oktober noch soll das Projekt intensiv betreut werden. „Danach wollen wir aber auf jeden Fall selber in der Band weitermachen“, sind sich die jungen Musiker einig.

Ihr nächstes Konzert ist am 4. Präventionstag in Wiesbaden am Samstag, 12. Juli. Die Band ist um 11 und um 13 Uhr auf dem Marktplatz zu sehen und zu hören.

Text: Nadine Schwarz

Foto: Erdal Aslan

 

Dein Tag für Afrika: Schüler Bender Karabey hilft in der Bäckerei Harput aus und spendet Lohn

2. Juli 2014 · rmd_admin

Geschickt verpackt Bender Karabey (18) delikat aussehende Gebäckstücke und Sesamringe in einer Tüte, reicht sie der Kundin über die Theke und schenkt ihr zum Abschied ein Lächeln. Es wirkt fast, als wäre der Schüler schon immer hier tätig. Dabei ist es Benders erster und bislang einziger Arbeitstag in der Wiesbadener Wellritzstraße: Für seinen Dienst im Rahmen der „Aktion Tagwerk“ hat er sich die türkische Bäckerei Harput ausgesucht.

Arbeiten zugunsten von Projekten in Afrika: Bender Karabey (links)  in der Bäckerei von Mustafa Duran.

Arbeiten zugunsten von Projekten in Afrika: Bender Karabey (links) in der Bäckerei von Mustafa Duran.

Sechs Stunden Arbeitszeit

„Unsere Lehrerin hat uns im Leistungskurs Politik und Wirtschaft auf die Aktion angesprochen. Da haben wir nicht nein gesagt, denn das ist wirklich eine tolle Idee“, sagt der Gymnasiast. Die Schüler der Martin-Niemöller-Schule, die auch Bender besucht, mussten dann selbst „Arbeitgeber“ für ihr Tagwerk finden. Er musste nicht lange suchen: Bäcker Mustafa Duran ist ein Freund seines Vaters, mit dem Bender schon als kleiner Junge ins Harput kam und türkisches Gebäck naschte.

Sechs Stunden hilft Bender sauber machen, bedient die Kunden und geht den Bäckern zur Hand. 35 Euro sind sein Lohn – sie kommen den Bildungsprojekten der Aktion zugute, ebenso wie der Erlös der Arbeit von rund 60 weiteren Schülern seiner Schule. Am Dienstag ist Bender besonders gern aufgestanden – nicht nur, weil sich der Arbeitsbeginn um neun Uhr besser mit dem WM-Achtelfinale vom Vorabend in Einklang bringen ließ, als ein 8-Uhr-Schulstart. Den ganzen Tag ist er vom Duft frischer Fladenbrote und Gebäckstücken umgeben, im Hintergrund läuft türkische Popmusik, im zehnköpfigen Team des Geschäfts fühlt er sich zu Hause.

Mustafa Duran: „Das unterstützen wir gern“

„Ich kenne Bender schon viele Jahre, und wir freuen uns, dass er heute bei uns mitarbeitet“, sagt Mustafa Duran. Ebenso wie Bender macht er zum ersten Mal bei der Aktion Tagwerk mit: „Das ist eine gute Sache, dass man damit Kindern in Afrika hilft, das unterstützen wir gern.“

Am Vormittag ist es noch ruhig im Geschäft, wegen des Ramadan kommen viele Kunden erst gegen Abend. Kein Problem, denn die Harput Bäckerei hat bis 22 Uhr geöffnet. Inzwischen kann Bender sich in der Backstube nützlich machen und zuschauen, wie sein persönliches Lieblingsgebäck, die Sesamringe, gebacken werden. Mustafa Duran hat schon um halb fünf morgens die ersten Sesamringe in den Ofen geschoben. Nun hängen sie hübsch aufgereiht im Ladenlokal und warten darauf, von Bender an die Kunden verkauft zu werden. Der Schüler hat Spaß bei der Arbeit, und das Beste daran: „Dass ich damit gleichzeitig etwas Gutes tue!“

Text: Elisabeth Friedgen

Foto:  wita/Uwe Stotz

Dein Tag für Afrika

Seit 2003 engagieren sich Schülerinnen und Schüler in der bundesweiten Kampagne „Dein Tag für Afrika“. 2,1 Millionen Jungen und Mädchen haben seitdem für einen Tag die Schulbank gegen einen Arbeitsplatz getauscht und ihren Stundenlohn für Bildungsprojekte in Afrika gespendet. Oder sie haben bei eigenen Veranstaltungen Spenden für Hilfsprojekte in Afrika gesammelt. Mehr als 14 Millionen Euro sind in dieser Zeit schon zusammengekommen. Am Dienstag fand der 12. Tag für Afrika statt, an dem 180000 junge Leute aus ganz Deutschland teilgenommen haben, darunter 57000 aus Rheinland-Pfalz und etwa 6000 aus Hessen. Organisiert wird die Kampagne vom Verein „Aktion Tagwerk“, der 2002 von der Mainzerin Nora Weisbrod gemeinsam mit Ewald Dietrich von der Mainzer Kinderhilfsorganisation Human Help Network gegründet worden ist. Nora Weisbrod erhielt für ihr Engagement 2012 auf Vorschlag der Allgemeinen Zeitung Mainz und des Wiesbadener Kuriers vom Bundesverband der Deutschen Zeitungsverleger den Bürgerpreis der deutschen Zeitungen.

Spielerisch entfalten: Beim Verein „arco“ im Westend geht (fast) nichts ohne Theater

1. Juli 2014 · rmd_admin

Gruppenbild vom arco-Seminar „Clown im Regenbogen“.

Gruppenbild vom arco-Seminar „Clown im Regenbogen“.

Björn Benninghoff ist ein typischer arco-Mitarbeiter: „Ich hatte Lust auf Theater, aber in anderer Form“, erzählt er. Durch seinen Freundeskreis wurde er auf den Verein aufmerksam. Die Mischung aus Spiel und Bewegung reizte ihn. Also machte er die mehrjährige, berufsbegleitende theaterpädagogische „Bewegung-Spiel-Theater“-Ausbildung – und blieb. Heute kümmert sich Benninghoff bei arco um die Erwachsenenbildung, Seminare und Verwaltungsdinge. Continue reading →

„Keine Angst, da oben zu hängen“: Kinder zeigen im Wellritzhof Ergebnisse ihrer Projekt-AGs

25. Juni 2014 · rmd_admin

An drei in der Luft schwingenden Trapezen bringen sich sechs Kinder in Position. Auf jedem Trapez sitzt ein Kind, während ein weiteres Kind die Beine um dieselbe Trapezstange gewickelt kopfüber nach unten baumelt. Aber die Kinder können noch viel mehr. Ein Jahr lang haben sie einmal wöchentlich mit der Zirkus- und Theaterpädagogin Caren Beber in der Zirkus-AG geübt. Continue reading →

Eine Narbe als „Andenken“ – Flüchtlingsrat Wiesbaden hilft jungem Iraner Shahab

20. Juni 2014 · rmd_admin

Vor rund zwei Jahren stand Shahab vor der schmalen Tür des Flüchtlingsrats Wiesbaden in der Blücherstraße 32. Hinter dieser Tür sollen Menschen sein – hatte er gehört –, die Asylsuchenden helfen, unter anderem die nötigen Anträge auszufüllen, und bei Rechtsfragen zur Seite stehen. Über das „Willkommen“-Projekt würden sie ihm sogar neue Freunde verschaffen – vor allem Letzteres vermisste Shahab, seit er aus dem Iran, seiner Heimat, aus politischen Gründen fliehen musste. Continue reading →

Der Mann, den sie „Alf“ nennen – Die wahre Geschichte des Wolfgang A.

19. Juni 2014 · rmd_admin

Wolfgang A. ist am 16. März 2015 gestorben. Dieser Artikel aus dem Sommer 2014 erzählt die Lebensgeschichte von Wolfgang alias „Alf“.

Nahezu jeder Wiesbadener kennt ihn. Den Mann, den die meisten einfach nur „Alf“ nennen. Ein Obdachloser, wie viele meinen. Ein vermeintlicher Heimatloser, der dadurch auffällt, dass er immer eine Alf-Puppe bei sich trägt. Erst vor drei Wochen ist „Alf“ wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gelangt, als Tim Zanders ihm eine neue Stoffpuppe am Sedanplatz schenkte und ein Foto der Aktion auf Facebook postete (siehe Link unten).

Wolfgang A. an der Bushaltestelle am Sedanplatz. Kurz zuvor hatte ihm Tim Zanders den neuen Alf geschenkt. Dieses Foto postete Zanders danach auf Facebook. Das Bild wurde hundertfach kommentiert. Foto: Tim Zanders

Wolfgang A. an der Bushaltestelle am Sedanplatz. Kurz zuvor hatte ihm Tim Zanders den neuen Alf geschenkt. Dieses Foto postete Zanders danach auf Facebook. Das Bild wurde hundertfach kommentiert. Foto: Tim Zanders

Familie und Firma verloren?

In diesem Zusammenhang sind zahlreiche Gerüchte über Wolfgang A., wie „Alf“ mit richtigem Namen heißt, in Umlauf geraten. Steinreich soll er einmal gewesen sein. Eine Familie und eine Firma soll er gehabt und verloren haben. Das Kuscheltier Alf trage er bei sich, da es ihn an seine verstorbene Tochter erinnere. Doch wer ist dieser Mann wirklich? Wie lebt er? Und wie wurde er zu dem, der er heute ist?

Wolfgang A. ist nicht obdachlos. Am Rande Wiesbadens lebt er auf rund 35 Quadratmetern in einer spärlich eingerichteten Einzimmerwohnung. Darin stehen ein Bett, ein Fernseher, eine Couch, ein Sessel und ein Schrank. Mehr nicht. Der Geruch in der Wohnung ist beißend. Als Jan Krasomil, der amtlich bestellte Betreuer von Wolfgang A., eintritt, öffnet er erst einmal die Fenster. „Und, wie geht es Ihnen?“, fragt der 55-Jährige. „Jaja“, sagt sein Schützling mit unsicherer Stimme. Wolfgang A. ist 56 Jahre alt und leidet unter dem Korsakow-Syndrom. Eine Erkrankung des Gehirns, die sich vor allem durch starke Gedächtnisstörungen äußert, aber auch dazu führen kann, dass sich die Patienten in ihrer örtlichen und zeitlichen Umgebung nicht mehr zurechtfinden. Die Krankheit tritt bei Menschen auf, die jahrelang zu viel Alkohol getrunken haben. Bei Wolfgang A. sind es bereits Jahrzehnte.

Viele Alf-Puppen „leben“ mit Wolfgang A. in dessen 35-Quadratmeter-Wohnung. Jeden Morgen bekommen sie von dem Sozialhilfeempfänger eine Tasse Kaffee. Sie sind sein Kinderersatz. Foto:  Christina Eickhorn

Viele Alf-Puppen „leben“ mit Wolfgang A. in dessen 35-Quadratmeter-Wohnung. Jeden Morgen bekommen sie von dem Sozialhilfeempfänger eine Tasse Kaffee. Sie sind sein Kinderersatz. Foto: Christina Eickhorn

Alf-Puppen als Kinderersatz

Als er auf seinem Bett sitzt und raucht, wirkt Wolfgang A. konfus. Ratlos blickt er in seiner Wohnung umher. Besuch hat er offenbar selten, vielleicht nie. Die einzigen Sitzmöglichkeiten im Raum sind über und über mit Alf-Puppen vollgestellt. Den allerersten Alf bekam er einst von seiner Mutter geschenkt. Heute sind sie seine einzigen Gefährten. Dementsprechend innig ist Wolfgangs Verbindung zu dem plüschigen Außerirdischen Alf, der Ende der 80er durch die gleichnamige Serie bekannt wurde. Liebevoll hat Wolfgang die insgesamt elf Stofftiere in seiner Wohnung platziert. Plötzlich machen auch die wahllos auf den Boden gestellten Teller und Tassen Sinn. Wolfgang A. gibt seinen Stofftieren zu essen, kocht ihnen jeden Morgen einen Kaffee. Er sorgt für sie, als wären es Menschen.

„Die Alfs sind sein Kinderersatz“, weiß Wolfgangs Bruder Thomas A. und erzählt, wie es zu seinem sozialen Absturz kam: „Wir sind drei Brüder und haben als Kinder einige Jahre im Heim gelebt“, erzählt der 52-Jährige. Seine Mutter war alleinerziehend, die Jungen lebten teilweise bei der Großmutter. „Die hat auch schon gesoffen“, seufzt Thomas A. Eines Tages habe dann das Jugendamt geklingelt und die drei mitgenommen. Wolfgang war damals fünf Jahre alt und hat, im Gegensatz zu seinen jüngeren Brüdern, alles mitbekommen. Bereits als Jugendlicher war er deshalb rastlos, hielt sich mehr und mehr auf der Straße auf. Mit 16 erlernte er zwar noch den Beruf des Bauschlossers, und absolvierte mit 19 eine weitere Lehre zum Schweißer. Doch dann litt er immer häufiger unter Panikattacken. Schließlich begann er zu trinken, und kam niemals mehr davon weg.

Zu spät für eine Therapie

Wolfgang A. gilt als nicht mehr therapierbar. „Das ist längst zu spät, die Schäden sind irreversibel“, bedauert sein Betreuer. Jan Krasomil unterstützt Wolfgang A. so gut er kann. Er koordiniert seine Arzttermine, schaut, dass er genug Kleidung, genug zu essen hat. Wie jedem Sozialhilfeempfänger stehen auch Wolfgang genau 391 Euro im Monat zu. Diese bekommt er in kleinen Raten, die er sich in Krasomils Büro abholt. „Wir wollen damit erreichen, dass er nicht alles sofort für Alkohol ausgibt“, sagt der gelernte Altenpfleger. Ihm das Geld vorzuenthalten, würde nichts bringen. „Schlimmstenfalls klauen Abhängige den Alkohol dann“, erklärt Krasomil.

Es gibt viele Menschen, die Wolfgang A. wohlgesonnen sind. Völlig Fremde schenken ihm mal eine Zigarette, mal eine neue Alf-Puppe, so wie auch Tim Zanders es getan hat. Doch leider gibt es auch Menschen, die Wolfgangs Hilflosigkeit ausnutzen. „Mehrfach schon wurde er zusammengeschlagen“, erzählt sein Bruder Thomas, „Kinder haben einen Alf schon mal geklaut. Ein anderer wurde von einem Typen sogar vor Wolfgangs Augen verbrannt.“ Seitdem nimmt Wolfgang oder „Wuffi“, wie er in der Trinkerszene genannt wird, seine Stofftiere nur noch selten mit nach draußen. Zu viel Angst habe er, dass ihnen wieder etwas zustoßen könnte, weiß Bruder Thomas. Aber abends, nachdem er wieder stundenlang alleine durch Wiesbadens Straßen gelaufen ist, freue er sich immer darauf, heimzukommen. Nach Hause zu seinen Alfs.

Die Geschichte über Tim Zanders und sein Geschenk an Wolfgang A. lesen Sie hier

Text: Christina Eickhorn

Kleine Geste, große Wirkung: Westendler Tim Zanders schenkt Wolfgang A. einen neuen Alf

19. Juni 2014 · rmd_admin

Oft sind es die kleinen Gesten, die eine große Wirkung haben. Als auf Facebook bekannt wurde, dass Tim Zanders Wolfgang A. alias „Alf“ eine neue Stoffpuppe geschenkt hat, wurde der Beitrag innerhalb von 24 Stunden über 400 Mal „geliked“ und fast 30 Mal geteilt.

Tim Zanders und Sohn Mercutio (7) am Sedanplatz. An dieser Bushaltestelle schenkte der 32-jährige Zanders Wolfgang A. seinen neuen Alf. Foto: RMB/Heiko Kubenka

Tim Zanders und Sohn Mercutio (7) am Sedanplatz. An dieser Bushaltestelle schenkte der 32-jährige Zanders Wolfgang A. seinen neuen Alf. Foto: RMB/Heiko Kubenka

„Ich musste erst mal heulen. Sehr schöne Geste“, schrieb beispielsweise Sabrina L, als eine von Hunderten unter den Beitrag. Continue reading →

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