Livia Sürek, 49 Jahre, Lehrerin, ungarische Wurzeln:
„Ich erinnere mich besonders gerne an eine Reise aus meiner Jugendzeit zurück. Eine Freundin und ich sind mit unseren Rucksäcken von Wiesbaden bis nach Ungarn per Anhalter gefahren. Alle Leute bei denen wir mitgefahren sind, waren supernett. Ich glaube, heute wäre so etwas undenkbar. Wir wurden in Österreich dann von einem Ehepaar mitgenommen, die ein Segelboot auf einem Anhänger mittransportierten. Nach dem wir uns von ihnen wieder getrennt hatten, trafen wir sie dann tatsächlich einen Tag später auf dem Plattensee in Ungarn wieder und haben dann anschließend mit ihnen zuAbend gegessen. Für die gesamte Reise haben wir nur rund einen Tag gebraucht und mit manchen Mitfahrern habe ich heute noch Kontakt.“
Orhan Akbulut, 40 Jahre, Juwelier Akbulut, türkische Wurzeln:
„Mein wohl kuriosestes Reiseerlebnis war in einem Türkeiurlaub. Die Reiseleiterin kam zu einem Freund und mir und fragte uns, ob wir mit dem Hotel zufrieden wären. Wir antworteten wahrheitsgemäß und hatten vielleicht ein paar Sachen zu kritisieren. Die Reiseleiterin teilte dies dann dem Besitzer mit, der sofort aggressiv wurde und uns wüst auf Türkisch beschimpfte. Natürlich konnten wir jedes Wort verstehen und wollten daraufhin das Hotel sofort verlassen, da wir uns als Gäste so nicht behandeln lassen wollten. Als wir dann mit unseren gepackten Koffern die Lobby verließen, kam dann erneut der Besitzer und wollte sich entschuldigen. Wir hatten jedoch schon ein neues Hotel und genossen den restlichen Urlaub.“
Beate Thiemer, 37 Jahre, deutsche Wurzeln:
„Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir meine Reise nach Bonaire in der Karibik. Die Insel gehört zu den Niederländischen Antillen und ist wunderschön. Auf Bonaire habe ich die Bekanntschaft einer Missionarin gemacht, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, ausgeschlossenen und verstoßenen Menschen zu helfen. Sie machte dabei keinen Unterschied bei Religion, Hautfarbe oder Herkunft und man konnte sehen, welch großen Halt sie allen Beteiligten damit gab. Dadurch wurde ich auch erstmals auf Missionstätigkeiten aufmerksam und interessiere mich seitdem sehr dafür. Auf Bonaire habe ich dann auch ein aus Treibholz gebautes Häuschen als Souvenir erstanden, das mich stets an diese tolle Erfahrung erinnert.“
Kujtim Ahmeti, 25 Jahre, Friseur, albanische Wurzeln:
„Meine lustigste Reisegeschichte war wohl auf Mallorca vor ein paar Jahren. Wir sind damals mit unserer Fußballmannschaft dorthin geflogen. Nach einer anstrengenden Saison wollten wir natürlich Entspannung mit Party verbinden. Wir waren deshalb auf einer Bootstour. Ein Kollege von uns vertrug aber überhaupt keine Sonne und musste deshalb immer Klamotten tragen. Auf dem Boot trug er dann eine Art Neoprenanzug. Nach einer kurzen Zeit begann plötzlich seine Haut grün zu werden. Wir hatten so etwas noch nie gesehen und brachen in großes Gelächter aus. Bis heute weiß ich nicht, welche Hintergründe diese Färbung hatte.“
Umfrage & Fotos: Henri Solter
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