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Stadtplanerin nimmt das Westend unter die Lupe – Xenia Diehl bewertet das Viertel

3. Juli 2018 · admin

Wenn Xenia Diehl durchs Westend läuft, steigt ihr oft der Puls. Denn sie sieht das Viertel mit anderen Augen als der normale Fußgänger: Sie ist Stadtplanerin. Zu enge Bürgersteige, fehlende Vorgärten oder blockierte Fußgängerüberwege können die 50-Jährige schon mal in Aufregung versetzen. Denn eigentlich sei das Westend ein schönes Viertel, in dem man sich wohlfühlen könne.

Landkarte Westend Rundgang

Unterwegs mit der Stadtplanerin: Xenia Diehl beschreibt an zehn Stationen, wie das Viertel verschönert werden kann

Bei einem Rundgang durch den Stadtteil hat Diehl das Viertel eigens für Mensch!Westend bewertet: Der „Wohlfühlfaktor“ ist dabei für die Stadtplanerin ein wichtiges Kriterium, in der Beurteilung von Plätzen und Straßen. „Das Westend hat eine Struktur, die auch heute sehr gut funktioniert: Eine homogene Gebäudehöhe, wohlproportionierte Straßenräume, attraktive Fassaden. Die Mischung von Läden und unterschiedlichen Wohnungen macht das Viertel lebendig und für ganz unterschiedliche Bewohner sehr lebenswert“, stellt Xenia Diehl fest.

Xenia Diehl Stadtplanung Westend

Xenia Diehl ist Stadtplanerin und wohnt im Westend

Der öffentliche Raum sei jedoch an vielen Stellen zu stark von ruhendem Verkehr dominiert. „Zugeparkte Ecken und chaotische Straßenführungen, wie zum Beispiel an der Schwalbacher Straße, verursachen Unbehagen“, erklärt die Stadtplanerin.
Auf dem Rundgang bespricht die Westendlerin, die seit ihrem 19. Lebensjahr mit Unterbrechungen im Viertel lebt, welche Bereiche besonders dringend verändert werden müssten und welche gut gelungen sind. Mit einem selbst gebasteltem Rahmen macht sie auf die Knackpunkte aufmerksam. Daneben gibt Diehl Ratschläge und Anregungen, das Westend zum Positiven zu verändern. Wie zum Beispiel bestehende Vorgärten unbedingt zu erhalten. Dennoch ist sie sich der Parkplatzproblematik bewusst. „Wenn man etwas verändern möchte, dann geht es immer auf Kosten der Autofahrer.“

Es sind aber auch die kleinen Dinge, wie achtlos weggeworfener Müll oder willkürlich geparkte Autos, die das Stadtbild beeinflussen und die leidenschaftliche Stadtplanerin verärgern. Dabei könne Müll und falsch parkende Autos von jedem Viertelbewohner selbst vermieden werden. Denn saubere und leicht passierbare Straßen beruhigen nicht nur den Puls von Xenia Diehl. Sie sind wohl viel mehr eine Bereicherung für alle Westendler.

Station 1: Zietenring

Auf der Tour durch das innere und äußere Westend macht Xenia Diehl am Zietenring das erste Mal Halt. „Der Bürgersteig ist stellenweise wegen der parkenden Autos nur ungefähr 80 Zentimeter breit. Wenn mir jetzt jemand entgegenkommt, wird es eng. Hier möchte man nicht gerne entlang laufen“, erklärt Diehl. Einzige Lösungsmöglichkeit an dieser Stelle sei es, die parkenden Autos auf dieser Seite zu entfernen. Dass der Zietenring, als „frühere Prachtstraße“ von Wiesbaden so zugeparkt sei und somit Autos den öffentlichen Raum aller Bürger zum Großteil einnähmen, bedauert die Stadtplanerin sehr.

Station 2: Dürerplatz Dürerplatz

Der Dürerplatz an der Ecke zwischen Zietenring und Seerobenstraße ist in Diehls Augen ein Makel des Viertels. Auch wenn fachlich nicht wirklich etwas falsch gemacht worden sei. „Es ist alles lieblos gestaltet und zugeparkt.“ Der Lösungsansatz von der Expertin ist klar: „Die regelmäßig falsch geparkten Autos müssten öfter kontrolliert werden. Außerdem könnte man mit kleinen Details, wie Blumenkübeln, die Ecke liebevoller gestalten.“ Darüber hinaus könne zum Beispiel die angrenzende Vinothek den Außenbereich für Sitzplätze nutzen.

Mensch Westend / Stadtrundgang mit Stadtplanerin Xenia Diehl / Titelgeschichte / Bülowplätzchen /Foto: Erdal AslanStation 3: Bülowplätzchen
Biegt man vom Dürerplatz rechts in die Seerobenstraße ein, gelangt man nach rund 200 Metern zum Bülowplätzchen. Hier gibt es zwar mehr Grün, aber das erscheint für die Stadtplanerin trotzdem nicht richtig durchdacht. „Es ist so beliebig bepflanzt und schlecht gepflegt, sodass man zum Beispiel das schöne Gebäude im Hintergrund nicht sehen kann.“Die gelernte Landschaftgärtnerin sei außerdem sehr gespannt auf die geplante Freilegung des Wellritzbachs an dieser Stelle. „So ein Bachlauf muss gepflegt und regelmäßig gereinigt werden“, sonst wirke der Platz schnell dreckig.

Station 4:Mensch Westend / Stadtrundgang mit Stadtplanerin Xenia Diehl / Titelgeschichte / Wellritzstraße /Foto: Erdal Aslan Wellritzstraße

Die Wellritzstraße ruft in der passionierten Stadtplanerin gemischte Gefühle hervor. „Es ist schön, dass es hier so lebhaft ist. Aber man kann noch nicht mal vernünftig die Straße überqueren.“ Die enge Bauweise begründet die Stadtplanerin mit der Entstehungszeit der schon 1850 erschlossenen Straße. „An Autos wurde damals nicht gedacht.“ Viel verändern ließe sich in dieser Straße nicht mehr. Für Begrünung sei nur wenig Platz. Versuche, entlang der Häuserfassaden zu begrünen, sind gescheitert.

Mensch Westend / Stadtrundgang mit Stadtplanerin Xenia Diehl / Titelgeschichte / Schwalbacher Straße / Foto: Erdal AslanStation 5: Schwalbacher Straße

An der Ecke Schwalbacher, Emser Straße und Michelsberg beschreibe ein Wort das Gewusel sehr gut: Chaos. Nachdem die Hochbrücke entfernt wurde, sei nichts weiter verändert worden, so Diehl. Zurück bleibe eine unübersichtliche Kreuzung, die der Stadtplanerin Anlass für Kritik gibt. „Die Ampeletappen für Fußgänger sind viel zu kurz und als Abbieger kann man seine Fahrspur nur schwer erkennen.“Zur Lösung hat Diehl einige Vorschläge: „Städtebaulich würde man sich an der Ecke Schwalbacher Straße/Coulinstraße einen Neubau wünschen, der den Eingang zur Fußgängerzone besser markiert. Gleichzeitig benötigen die Fußgänger deutlich mehr Raum, sodass der Kreuzungsbereich zu ihren Gunsten neu aufgeteilt und übersichtlicher werden sollte.“

Cartoon: Theodor Schneckensteiff

Cartoon: Theodor Schneckensteiff

Station 6: Faulbrunnenplatz

Eine Ecke weiter am Faulbrunnenplatz sieht die gelernte Landschaftsgärtnerin mehr Potenzial. „Die Proportionen stimmen. Es gibt zwei Kanten und in der Mitte genug Platz.“ Aber auch hier kann die „unordentliche Ecke“ an der Seite Richtung Schwalbacher Straße nicht ausgeglichen werden. „Würde das geplante Café an dieser Ecke endlich realisiert werden, würde man sich hier wohler fühlen.“Das Unternehmen Backwerk, das deutschlandweit mit 350 Filialen mit Abstand Branchenführer bei SB-Bäckereien ist, will auf dem Platz ein Café mit 180 Quadratmetern Grundfläche bauen.

Station 7: Mensch Westend / Stadtrundgang mit Stadtplanerin Xenia Diehl / Titelgeschichte / QuartiersplatzFoto: Erdal AslanQuartiersplatz

Der Quartiersplatz, der im September 2015 eröffnet wurde, fällt Diehl positiv auf. „Der Platz hat eine gute Zonierung, es gibt eine Co-Existenz der verschiedenen Klientel und die Grünfläche ist schön angelegt“, stellt Xenia Diehl fest. Sie bedauert allerdings den Müll, der sich im Bachlauf immer wieder ansammelt. „Hier bedarf es einer regelmäßigen Säuberung.“

Station 8: Hellmund- und Frankenstraße

Ein paar Meter weiter macht Diehl auf den großen Kontrast zwischen der hektischen Bleichstraße und der ruhigen Frankenstraße aufmerksam. „Dieser Unterschied ist in anderen Städten nicht so ausgeprägt wie im Westend“, erklärt Xenia Diehl. Die Frankenstraße wie auch die Hellmundstraße seien von ihrer Aufteilung zwischen Bürgersteig, Straße und Begrünung sehr gelungen. Dadurch werde die Möglichkeit zum Durchatmen geschaffen. Diese Ruhe-Oasen seien keine Selbstverständlichkeit.

Mensch Westend / Stadtrundgang mit Stadtplanerin Xenia Diehl / Titelgeschichte / Dotzheimer Straße / Foto: Erdal AslanStation 9: Dotzheimer Straße

Unsere vorletzte Station, die Dotzheimer Straße, sei das „Elend“ des Quartiers. „Es gibt fast keine Vorgärten, überall stehen Autos und viele Ecken sind lieblos gestaltet“, schimpft sie. Vor allem die Ecke an der Kreuzung Dotzheimer Straße und Klarenthaler Straße bringt die leidenschaftliche Stadtplanerin in Rage. „Hier ist mit Reinigung, Drogeriemarkt, Kiosk und gastronomischen Angeboten ein guter Treffpunkt für das Viertel entstanden, nur leider hat sich nun, aus Notwehr gegen Falschparker und Lieblosigkeit, ein Pollerwirrwarr und unschönes Bild vor den Geschäften entwickelt, sodass man hier nicht gerne verweilt.“ Als Lösungsansatz wünscht sich die Expertin eine sinnvolle und optisch eindeutige Absperrung.

Station 10: Blücherschule

Die letzte Station des Rundgangs führt uns zur „Perle“ des Viertels. Die Blücherschule an der Kreuzung Blücherstraße und Scharnhorststraße. Schule und Kreuzung seien ein perfektes Beispiel für eine gelungene Aufteilung, sagt Xenia Diehl.

Text: Julia Kleiner
Fotos: Erdal Aslan

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Gepostet in: //Allgemeines, //Westend, //Wiesbaden
Tags: Blücherschule, Bülowplätzchen, Dotzheimerstraße, Dürerplatz, Faulbrunnenplatz, Frankenstraße, Hellmundstraße, Quartiersplatz, Schwalbacherstraße, Stadtplanerin, Stadtplanung, Wellritzstraße, Westend, Wiesbaden, Xenia Diehl, Zietenring

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