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Traditionsgeschäft „Radio Knös“: Der letzte echte Elektrohändler im Wiesbadener Westend

25. Februar 2018 · admin

Einst waren es Musikschränke und Radiovitrinen, heute sind es Flachbildfernseher, DAB-Radios und Satellitenantennen. Seit mehr als 70 Jahren haben Käufer von Unterhaltungselektronik bei Radio Knös eine Anlaufstelle im Westend. Das Unternehmen, 1930 in Worms und Mainz gegründet, hat nach dem Zweiten Weltkrieg in Wiesbaden eine neue Heimat gefunden.

Ein Blick in die Vergangenheit von Radio Knös: Riesige Radiogeräte waren in den 1960er Jahren etwas Besonderes, genau wie Schallplatten auch. Das Bild entstand im früheren Laden in der Bleichstraße.

Ein Blick in die Vergangenheit von Radio Knös: Riesige Radiogeräte waren in den 1960er Jahren etwas Besonderes, genau wie Schallplatten auch. Das Bild entstand im früheren Laden in der Bleichstraße.

Einen großen Teil der Firmengeschichte hat Hans-Georg Knoppik selbst miterlebt, denn der heutige Geschäftsführer ist schon seit 1969 dabei. In dieser Zeit hat sich einiges verändert. „In den 1970er Jahren waren wir bis zu 28 Mitarbeiter“, erzählt der 65-Jährige. Mit den Jahren ging das Geschäft allerdings zurück – erst kamen die Großmärkte, dann das Internet – und die Personalstärke nahm ab. Inzwischen sind Knoppik und Prokurist Lothar Rahn „die letzten Mohikaner“. 2007 haben sie das Fachgeschäft zusammen übernommen, Knoppik ist für alles Kaufmännische zuständig, Rahn für Service und Technik. Der 59-Jährige repariert außerdem alles, wofür er noch Ersatzteile bekommt.

Heute säumen Flachbild-TVs die Wand: Inhaber Hans-Georg Knoppik in seinem Geschäft am Blücherplatz 4. Er ist schon seit 1969 dabei, gelernt hat er bei Paul Knös.

Heute säumen Flachbild-TVs die Wand: Inhaber Hans-Georg Knoppik in seinem Geschäft am Blücherplatz 4. Er ist schon seit 1969 dabei, gelernt hat er bei Paul Knös.

Bei Paul Knös gelernt

Beide sind bei Paul Knös in die Lehre gegangen und erinnern sich noch gut an den Firmengründer. „Er war ein besonderer Mensch. Streng, aber gerecht“, sagt Lothar Rahn. Damals sei er schon nicht mehr täglich im Laden gewesen, doch wenn er sich angekündigt habe, habe der ganze Betrieb stramm gestanden, entsinnt sich Knoppik und lacht. „Er wollte, dass der Laden funktioniert, sorgte aber auch dafür, dass die Leute sich wohlfühlen.“ Die Mitarbeiter dankten es mit langjähriger Treue, manche von ihnen haben sogar ihr gesamtes Berufsleben bei Radio Knös verbracht. Und offenbar wirkt das von Knös geschaffene Betriebsklima weit über seine Zeit hinaus: Rahn arbeitet seit 1973 hier, Knoppik feiert im kommenden Jahr sein 50. Jubiläum und auch sein Vorgänger Horst Prädel ist erst nach mehr als 50 Jahren Betriebszugehörigkeit in den Ruhestand gegangen.

Paul Knös hatte nach dem Krieg zunächst einen Laden in der Langgasse eröffnet und war bald darauf in die Bleichstraße umgezogen. „Die Bleichstraße war früher ein Einkaufsparadies“, erinnert sich Hans-Georg Knoppik. Es gab Haushaltswaren- und Lebensmittelgeschäfte, Foto-, Schuh- und zwei Fahrradläden, Cafés, Metzger und ein Süßwarengeschäft, außerdem ein zweites kleines Kino. Und in den ehemaligen Pferdeställen am Platz der Deutschen Einheit befand sich damals noch das Installationsgeschäft Marti, ein skurriler Laden in einer Bretterbude, in dem man alles für Gas- und Wasserinstallationen bekommen konnte. Die meisten dieser alteingesessenen Geschäfte gibt es nicht mehr, dafür eine Reihe von Handyläden, Billiggeschäften und Friseuren. „Mit der Zeit ist die Straße immer schmuddeliger geworden und insgesamt unattraktiver für einen Einkaufsbummel“, findet Knoppik. Als dann auch noch die Hauptumsteigehaltestelle an den Platz der Deutschen Einheit verlegt wurde, sei die Laufkundschaft schlagartig ganz weggeblieben.

Sie sind schon fast vergessen: Röhrenfernseher. Das Geschäft Radio Knös hatte in den 1990er Jahren eine große Auswahl, damals noch in der Bleichstraße beheimatet.

Sie sind schon fast vergessen: Röhrenfernseher. Das Geschäft Radio Knös hatte in den 1990er Jahren eine große Auswahl, damals noch in der Bleichstraße beheimatet.

Umzug im Jahr 2014

2014 schließlich fiel die Entscheidung, an den Blücherplatz 4 umzuziehen, dorthin, wo viele Jahrzehnte lang die Werkstatt von Radio Knös beheimatet war und damit der Arbeitsplatz von Lothar Rahn. Auch hier hat sich einiges verändert, wenn auch nicht ganz so gravierend wie in der Bleichstraße. Von den vielen Metzgern rund um den Blücherplatz sei jetzt nur noch einer übrig, sagt Rahn. Dank einer großen Stammkundschaft habe sich der Umzug nicht negativ ausgewirkt. Im Gegenteil: Kunden, die nicht mehr in die Bleichstraße hätten kommen wollen, fänden nun eine sauberere und ruhigere Umgebung vor – und eher einen Parkplatz.

Dazu kommt: Wer auf persönliche Beratung und Service Wert legt oder etwas reparieren lassen will, landet schnell bei Knös, denn in Wiesbaden hat man nicht mehr viel Auswahl. Die kleinen Fachgeschäfte lassen sich inzwischen an einer Hand abzählen, Reparaturwerkstätten gibt es noch weniger. Ewig wird es allerdings auch für Radio Knös nicht weitergehen. „Ich bin jetzt schon im Rentenalter“, sagt Hans-Georg Knoppik und kündigt an, mit 70 aufhören zu wollen. Das wäre dann in fünf Jahren.

Text: Martina Meisl
Fotos: Erdal Aslan, Radio Knös

 

 

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Tags: Bleichstraße, Blücherplatz, Elektro, Fachhandel, Fernseher, Handwerk, Inhaber, Radio, Technik, Traditionsgeschäft, TV, Westend, Wiesbaden

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