Der Frühlingsempfang des Stadtteilvereins Kubis ist jedes Jahr eine Möglichkeit, den stillen Helden des Viertels zu danken. Sie engagieren sich ehrenamtlich im Verein, helfen zum Beispiel Migranten im niederschwelligen Angebot „Lese- und Schreibservice Katip“ beim Übersetzen von Behördenbriefen. Oder sie unterstützen beim Projekt „Grundschulpaten“ Schüler bei ihren Hausaufgaben. „Wir hatten noch nie so viele Klienten wie jetzt, Tendenz steigend“, unterstrich Vorsitzender Michael Bischoff bei seiner Rede den großen Erfolg der Projekte, der von dem großen Engagement der Mitarbeiter und Ehrenamtlichen abhänge.

Blumen für die stillen Helden: Beim Frühlingsempfang in den Kubis-Räumen kamen Mitarbeiter des Vereins mit den Ehrenamtlichen zusammen. Auch Bürgermeister Arno Goßmann (vorne, Zweiter von links) war unter den Gästen der Veranstaltung.
Der Frühlingsempfang stellt jedes Jahr aber auch eine Gelegenheit dar, Bilanz zu ziehen: Denn Kubis hat, wie viele Vereine in Wiesbaden, mit seiner Finanzierung zu kämpfen. „Ich bin der Bettler von Kubis, immer unterwegs, um Mittel zu akquirieren“, sagte Bischoff. „Wir bangen jedes Jahr aufs Neue.“ Beim Projekt „Grundschulpaten“, das in diesem Jahr sein Zehnjähriges feiert, müsse man sogar alle drei Monate schauen, wie und ob es weitergehen kann. „Das Projekt steht immer wieder auf der Kippe.“ Das Angebot hänge von Spenden ab. „Die nächsten drei Monate sind gesichert, weil wir eine Spende von ‚ihnen leuchtet ein Licht‘ (eine Benefizaktion des Wiesbadener Kurier und Tagblatt) erhalten haben. „Im Sommer wird‘s wieder eng.“
„Die Stadt muss sich klar machen, was hier für Bürger geleistet wird“
Das Stadtteilmanagement werde dagegen zum Teil noch aus Mitteln der (abgelaufenen) „Sozialen Stadt“ und der Stadtentwicklungsgesellschaft SEG finanziert. „Wobei das nicht ewig reichen wird“, sagt Bischoff. „Auch wenn ich weiß, dass es für Kubis schwer ist: Bisher ist es immer gelungen, das Weiterbestehen durch den Haushalt der Stadt abzusichern“, wollte Arno Goßmann bei seinem letzten Besuch als Bürgermeister und Sozialdezernent beruhigen. Er tritt Ende Juni ab. Die Haushaltsplanungen für 2018/2019 werden ab dem Sommer verhandelt. Deshalb ist Bischoff schon in regem Kontakt mit der Stadtpolitik, damit die Finanzierung des Vereins in den Haushalt aufgenommen wird. Bischoff habe positive Signale erhalten, „aber das sind bis jetzt nur verbale Zusagen“. Vor allem beim Stadtteilmanagement selbst und den Projekten wie Katip ist er guter Dinge, nicht so beim Projekt „Grundschulpaten“.
„Die Stadt muss sich klar machen, was hier für die Bürger geleistet wird. Und wie viel preiswerter wir sind.“ Wenn das ehrenamtliche Angebot, den Kubis organisiert, Hauptamtliche übernehmen, würden sie um ein Vielfaches mehr kosten, meint Bischoff. Doch Kubis zeichnet nicht nur für die niederschwelligen Angebote verantwortlich – der Verein will aktiv das Miteinander im Viertel stärken. Ein aktuelles Beispiel: Stadtteilmanagerin Ute Ledwoyt plant gerade federführend die Veranstaltungsreihe „Kulturtage Westend“, die am 8. Juni beginnt.
Kubis Homepage: www.kubis-wiesbaden.de
Kubis-Spendenkonto: Naspa Wiesbaden, SWIFT-BIC: NASSDE55XXX, IBAN: DE27510500150110228643
Text & Foto: Erdal Aslan
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