Brandstiftung ist die Ursache für den Wohnungsbrand im inneren Westend am Donnerstagabend (29. Dezember). „Das Feuer in dem Mehrfamilienhaus war gegen 21.50 Uhr nach Brandstiftung im zweiten Obergeschoss ausgebrochen. Den Täter nahm die Polizei nach Fahndungsmaßnahmen nahe des Tatorts fest“, teilte Polizeihauptkommissar Knauf, Kommissar vom Dienst der Polizeidirektion Wiesbaden, in der Nacht mit. Am Freitagnachmittag gab die Polizei weitere Details bekannt. Bei dem festgenommenen Brandstifter handelt es sich um einen 20-jährigen somalischen Staatsangehörigen, der 2013 nach Deutschland kam und sich hier mit einer sogenannten Duldung aufhält. Er hielt sich vor dem Brand in einer Wohnung des Mehrfamilienhauses auf und geriet mit einem dort wohnenden Landsmann in einen Streit. Im Verlauf setzte der 20-Jährige, der nicht in Wiesbaden wohnt, laut Polizei die Wohnung in Brand und flüchtete anschließend zu Fuß vom Tatort. Nur kurze Zeit später wurde er von Beamten des 1. Polizeireviers in der Nähe festgenommen.

Dutzende Kräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei waren bis in die Nacht in der Wellritzstraße im Einsatz.
Zunächst waren Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei aufgrund eines ungenauen Notrufs nach Naurod in die Schillerstraße ausgerückt. Während der Anfahrt änderte sich der Einsatzort in die Wellritzstraße in der Innenstadt. Als die ersten Kräfte wenige Minuten später eintrafen, schlugen die Flammen bereits aus dem Hinterhaus zwischen Wellritz- und Hermannstraße. Zwei Bewohner hatten sich auf das Dach des dreigeschossigen Hauses gerettet und riefen nach Angaben der Feuerwehr um Hilfe. Feuerwehrkräfte erreichten die Menschen über eine Schiebleiter und betreuten sie, bis eine Rettung durch das Treppenhaus möglich war. Ausgerüstet mit Atemschutzgeräten löschten mehrere Trupps von Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr Stadtmitte das Feuer. Vier Bewohner und zwei Feuerwehrleute kamen mit Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus. Ein weiterer Feuerwehrmann wurde nach ambulanter Behandlung entlassen.
Sachschaden von 100.000 Euro
Die Arbeiten der mehreren Dutzend Rettungskräfte dauerten bis gegen 1.30 Uhr. Die geschädigte Wohnung brannte völlig aus, das gesamte Haus ist nicht mehr bewohnbar. Der Sachschaden wird auf rund 100.000 Euro geschätzt. Die Brandermittler der Kriminalpolizei haben zusammen mit Spezialisten des Landeskriminalamtes die weiteren Ermittlungen aufgenommen. Der Festgenommene wurde im Laufe des Freitags einem Haftrichter vorgeführt.
Text: Olaf Streubig und Sebastian Stenzel
Foto: Michael Ehresmann/wiesbaden112.de
Diese Artikel erschien zuerst im Wiesbadener Kurier und Wiesbadener Tagblatt.
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