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Sofa gesucht, Liebe gefunden – Zuhause im Westend: Karim Kaiss und Nadja Burdack

19. April 2016 · admin

Karim Kaiss wollte vor acht Jahren bei Ikea nur ein Sofa für seine Wohnung kaufen. Eigentlich. Denn er fand viel mehr: „Ich habe diese Frau gesehen und wollte sie direkt kennenlernen. Da habe ich mich getraut und sie einfach angesprochen.“ Mit „dieser Frau“ meint er Nadja Burdack, die als Designerin im Möbelhaus arbeitet. Mittlerweile sagt sie lachend: „Er hat nicht locker gelassen, bis wir uns auf einen Wein getroffen haben. Und jetzt halte ich es schon länger mit ihm aus.“

Mensch Westend / Zuhause im Westend / Familie Kaiss Marokko / Foto: Erdal Aslan

Im Westend glücklich zu dritt: Nadja Burdack mit Freund Karim Kaiss und der gemeinsamen dreijährigen Tochter Leyla.

Brand in der Goebenstraße

Drei Jahre nach dem Kennenlernen beschlossen die beiden, in Nadjas Wohnung in der Goebenstraße zusammenzuziehen. Sie wohnten in der ersten Etage des Hauses – bis ein verheerender Brand im April vergangenen Jahres das Leben der beiden auf den Kopf stellte. „Plötzlich besitzt man so gut wie nichts mehr”, sagt Nadja. Immerhin hatten sie Glück bei der Suche nach einer vorübergehenden Bleibe: „Uns hat ein Fremder geholfen. Wir konnten einfach in seine leer stehende Wohnung ziehen, erst nach einem Monat haben wir Miete gezahlt.” Anfang September waren die beiden unter den Ersten, die in das sanierte Haus zurückgezogen sind.

mensch Westend / Zuhause im Westend / Familie Kaiss Marokko / Foto: Erdal Aslan

Das Wohnzimmer von Karim Kaiss und Nadja Burdack.

Jetzt wohnen sie im dritten Stock. „Das hilft, den Brand zu verarbeiten. Wohnung und Möbel sind nicht die Gleichen.“ Der Umzug hat aber noch einen anderen Grund: Leyla, die dreijährige Tochter. „Unten hatten wir ein Zimmer weniger“, sagt Karim. Der Platz ist für den kleinen Wirbelwind auch nötig. Wie zum Beweis dreht Leyla mit dem Roller eine Runde durch das Wohnzimmer.

Ähnlich aktiv gestaltete sie auch den vergangenen Urlaub in Karims Heimatstadt Safi. Obwohl Leyla zweisprachig aufwächst und Marokkanisch sehr gut versteht, sagt ihre Mutter lachend: „Die anderen Kinder im Haus hat sie auf Deutsch zugetextet. Trotzdem sind ihr alle hinterher.“

Marokkanische Großfamilie

Und das waren viele. Denn Karim kommt aus einer Großfamilie mit zehn Geschwistern. Schmunzelnd sagt er: „Keine Ahnung, wie meine Mutter das gemacht hat.“ Der 42-Jährige vermisst seine Familie. Daneben fehlen ihm aus der Heimat der Strand und die Gastfreundschaft. Nadja bestätigt: „Als ich seinen Bruder das erste Mal sah, durfte ich direkt von seinem Teller essen. Das kannte ich aus Deutschland nicht.“ Genau wie das Verkehrschaos. Denn das ist mittlerweile auch für Karim eher unangenehm: „Die Leute fahren dort oft wie die Verrückten.“

Zwischenablage01_cropIm Westend ist zwar auch nicht alles perfekt, aber das kann auch positiv sein. „Eine Stadt braucht Gegensätze“, sagt Nadja. „Es muss Ecken geben, die nicht so glänzen wie die Wilhelmstraße. „Und Karim ergänzt: „Innenstadt und Natur sind beide nur zehn Minuten entfernt. Das ist super.“ Auch deshalb wohnen die beiden jetzt schon fünf Jahre im Viertel.

Familie dank Sofa-Kauf

Insgesamt lebt Karim zwölf Jahre in Deutschland. Anfangs machten ihm Sprache und die Job-Suche zu schaffen. „In Marokko habe ich als Kinderschwimmtrainer im Hotel gearbeitet. Hier wurde meine Ausbildung nicht anerkannt.“ 2008 fand er mit dem Job als Platzwart beim Tennisverein Blau-Weiß Wiesbaden im Kurpark einen Ort, an dem er sich wohlfühlt. „Die Leute sind nett und ich arbeite an der frischen Luft.“ Und dank des Sofa-Kaufs im selben Jahr hat er mittlerweile auch seine eigene kleine Familie.

Text: Stephan Crecelius

Fotos: Erdal Aslan

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Mensch Westend / Zuhause im Westend / Familie Kaiss Marokko / Foto: Erdal Aslan

 

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Tags: Familiengeschichte, Goebenstraße, Karim Kaiss, Marokko, Mensch Westend, Nadja Burdack, Westend, Wiesbaden

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