
Stefan Fink in Schwarz-Rot-Gold: Aktuell ist er mit seinem Programm „Der Weltmeister“ unterwegs und erinnert an den WM-Sommer von Brasilien 2014.
Wenn man derzeit Fastnachtssitzungen besucht, kommt man um einen Herren garantiert nicht herum: Stefan Fink ist wohl einer der gefragtesten Büttenredner Wiesbadens, seit über 20 Jahren Sitzungspräsident der Kolpingfamilie und durch und durch Fastnachter. Wir haben den 56-Jährigen getroffen und gefragt, was ihn antreibt und wie sich sein Hobby und sein Beruf vereinbaren lassen.
Bis zu 60 Auftritte
Bis zu 60 Auftritte hat Fink pro Kampagne. Da kommen sogar auch mal fünf Buchungen an einem Abend zusammen. „Das ist dann schon etwas stressig, aber es macht großen Spaß“, sagt er. Aktuell ist er mit seinem Programm „Der Weltmeister“ unterwegs und erinnert, ganz in Schwarz-Rot-Gold gehüllt, an das Wunder von Maracãna und den grandiosen WM-Sommer. „Ich schätze, ich habe schon 30 verschiedene Charaktere gespielt.“ Darunter Prominente wie Karl Lagerfeld, geschichtliche Größen wie Baron von Münchhausen und Kaiser Wilhelm oder Berufsgruppen, wie letztes Jahr, als Wandergeselle. Seine Lieblingsfigur war Johannes Heesters, der sei auch beim Publikum sehr gut angekommen. Die Ideen entwickelt er selbst: „Das spinne ich mir jedes Jahr neu zusammen“, schmunzelt er. Fink traf sogar einen seiner persiflierten Charaktere: „Rudi Völler fand es sehr witzig.“
Seine erste Büttenrede schrieb noch seine Tante für ihn. Damals war er knapp 15 Jahre alt und erzählte, als braver Schuljunge, vom harten Alltag in der Schule. Die Kolpingfamilie, mit Sitz an der Dotzheimer Straße, ist schon immer seine närrische Heimat. „Meine Familie ist in fünfter Generation Mitglied im Verein. Mein Vater war auch in der Bütt, und mein Großvater hat gesungen.“ Kurzzeitig ging er der Kolping-Fastnacht jedoch „fremd“: „Während meines Volkswirtschafts-Studiums war ich Sitzungspräsident bei der Kasteler Jokusgarde.“
Seit 1991 hat er seinen jetzigen Posten als Sitzungspräsident der Kolpingfamilie inne, die in dieser Kampagne ihr 130-jähriges Bestehen feiert.
Bestattungsinsititut in vierter Generation
Im außernärrischen Leben übt Fink einen Beruf aus, der nach allem anderen klingt, nur nicht nach Fastnacht. Er führt in vierter Generation das Bestattungsinstitut Fink an der Frankenstraße. So außergewöhnlich findet er das gar nicht. Trauer und Freude seien zwar gegensätzliche Gefühle, gehörten aber zum Leben dazu. „Es lässt sich vereinbaren, aber nicht vermischen.“ Die Fastnacht sei zudem eine „Tankstelle“ für ihn: Hier holt er die Kraft, um seinen Beruf bestmöglich ausüben zu können.
Fastnacht bedeutet für Stefan Fink Lebensqualität, Freiheit und vor allem eins: Spaß. „Aber auch viel Arbeit.“ Als Redner oder Sitzungspräsident hat er viel Organisatorisches um die Ohren. Lediglich eine Sitzung besucht er als Gast. „Ich gehe gern zur Sitzung der Dacho im Kurhaus. Da kann ich dann auch mal ein Programm genießen und die Fastnacht wirken lassen.“
Text: Carolin Hinz
Fotos: Ralf Lehmann, Kolping-Familie, Erdal Aslan
Fastnachtsumzug
Der große Fastnachtssonntagszug startet mit 204 Zugnummern am Fastnachtssonntag, 15. Februar, um 13.11 Uhr am Elsässer Platz. Von dort bahnt sich der Umzug seinen Weg durch die Innenstadt vorbei am Rathaus und an Tausenden von Närrinnen und Narren am Straßenrand. Entlang der Zugstrecke gibt es wieder Sprechzellen, von denen aus einzelne Zugnummern erläutert werden. Die Auflösung und das Ende des Zugs am Elsässer Platz sind für circa 18 Uhr geplant. Die Zugstrecke verläuft auch in diesem Jahr wieder über Elsässer Platz, Klarenthaler Straße, An der Ringkirche (nördliche Fahrbahn), Rheinstraße (nördliche Fahrbahn), Wilhelmstraße, Taunusstraße, Kranzplatz/Georg-August-Zinn-Straße, Langgasse/ Webergasse, An den Quellen, Schloßplatz, Marktstraße, Friedrichstraße, Schwalbacher Straße, Bleichstraße, Bismarckring, Dotzheimer Straße, Klarenthaler Straße und zurück zum Elsässer Platz.
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