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„Der Mensch ist nicht mehr ganz“ – Selbsthilfegruppe für Migrantinnen gegründet

17. Oktober 2014 · rmd_admin

Die Gründerinnen der Gruppe:Nadjma Saied (links) und Zakia Roohani (rechts), hier mit der ehrenamtlichen Stadträtin Christa Knauer (Zweite von links) und Dr. Daniela Hirsekorn vom Gesundheitsamt.

Die Gründerinnen der Gruppe:Nadjma Saied (links) und Zakia Roohani (rechts), hier mit der ehrenamtlichen Stadträtin Christa Knauer (Zweite von links) und Dr. Daniela Hirsekorn vom Gesundheitsamt.

Schmerz, Kummer, Hilflosigkeit, Trauer, der Kampf ums Überleben. Diese Gefühle prägten Zakia Roohani, als sie vor 34 Jahren vor dem Krieg aus Afghanistan flüchtete. Heute lebt die Heilpraktikerin in Wiesbaden und engagiert sich seit vielen Jahren für Frauen, die durch das Schicksal psychosomatische Beschwerden erleiden: körperliche Erkrankungen, hervorgerufen durch psychische Belastungen.

Diese Leiden könnten nicht eigenständig bewältigt werden, erklärt Roohani. Daher hat sie mit der Informatikerin Nadjma Saied, ebenfalls vor 20 Jahren mit ihrer Familie aus Afghanistan geflüchtet, die Selbsthilfegruppe für Frauen mit Migrationshintergrund gegründet. Die Gruppe wurde Mitte Oktober im Georg-Buch-Haus vorgestellt. Dabei gab es in familiärer Atmosphäre neben Gedichten, Musik und Essen aus Afghanistan ebenso viele lustige wie berührende Momente.

Selbstständigkeit wieder lernen

Ziel der Gruppe ist es, seelische Belastungen, die durch Verlust, Schmerz, Vertreibung und Krieg entstanden sind, gemeinsam zu verarbeiten. Das Projekt versteht sich als Anlaufstelle für Frauen mit Migrationshintergrund. Kurse wie Poesie, Gesang, Tanz und Sport sowie Gesprächskreise sollen diesen die Möglichkeit bieten, sich zu öffnen und den Kummer abzubauen. Die Gruppe „schließt eine große Lücke im Angebot der Stadt“, sagt Christa Knauer, ehrenamtliche Stadträtin.

Multikulturelles Publikum im Bürgersaal des Georg-Buch-Hauses bei der Vorstellung der Selbsthilfegruppe.

Multikulturelles Publikum im Bürgersaal des Georg-Buch-Hauses bei der Vorstellung der Selbsthilfegruppe.

Zwei Mal in der Woche haben Frauen die Gelegenheit, sich auszutauschen. „Es ist sehr wichtig, dass die betroffenen Frauen wieder lernen, selbstständig zu werden“, betont Roohani. Für eine Frau, die ihr Land verlassen und alle Wünsche aufgeben musste, sei es nicht einfach, sich nach solch einem Trauma zu öffnen. „Der Mensch ist nicht mehr ganz“, beschreibt Roohani die Situation der Betroffenen.

Hilfloser Blick der Mutter

Nadjma Saied, Mitgründerin der Gruppe, kennt dieses Gefühl nur allzu gut. Sie selbst war indirekt von seelischem Schmerz betroffen: Sie musste zusehen, wie hilflos ihre Mutter in einem Land war, von dem sie weder die Sprache beherrschte, noch die Kultur kannte. „Meine Mutter war immer stark für uns Kinder, aber den hilflosen Blick, als sie uns nicht einmal bei den Hausaufgaben helfen konnte, werde ich nie vergessen“, erzählt Saied.

Afghanische Klänge: Shabir mit seiner "Tabla" und sein Vater Mahmut Patau mit der "Harmonia" sorgen für die musikalischen Höhepunkte des Abends.

Afghanische Klänge: Shabir mit seiner „Tabla“ und sein Vater Mahmut Patau mit der „Harmonia“ sorgen für die musikalischen Höhepunkte des Abends.

Diese Hilflosigkeit war ausschlaggebend dafür, dass sie sich jetzt für andere Frauen engagiert. Die ehrenamtliche Arbeit sei nicht immer einfach. Doch die Hoffnung in den Augen der betroffenen Frauen, „geben mir immer wieder Kraft weiterzumachen“.

Infos & Anmeldung

Im Rahmen der Selbsthilfegruppe gibt es folgende Kursangebote: „Reiki-Kurs“, dienstags, 18-20 Uhr, Rheinstraße 79 (WIF – Wiesbadener internationales Frauen-und Mädchen-Begegnungs- und Beratungszentrum);  „Tanz und Trance“, donnerstags, 16.30-18.30 Uhr.
Im Anschluss folgen Gesprächskreise. Teilnehmerinnen aus allen Nationen sind willkommen. Anmeldung unter Telefon 0152/13310422 und per E-Mail an afg-selbsthilfe@outlook.de

Text & Fotos: Debora De Nisi

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Gepostet in: //Allgemeines, //Westend
Tags: Afghanistan, Frauen, Integration, Migranten, Migrantinnen, Selbsthilfegruppe, Trauma, Wellritzstraße, Westend, Wiesbaden, Zakia Roohani

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