
Christel Sauer, Christa Mohrhard und Dagmar Lisiecki machen sich mit Immanuel und Lilli auf den Weg, das Westend ein wenig sauberer zu machen.
„Fähnchen-Alarm“, ruft Dagmar Lisiecki und steckt einen Bambusstock mit laminiertem Ausdruck in die Erde. Direkt vor einen großen Hundehaufen. Auf ihrem kleinen Schild prangt in rot-schwarz das Bild eines Hundes beim Häufchen machen, darunter steht in großen Buchstaben: „Sei kein Schwein, pack es ein!“. Rund 40 solcher Schilder oder „Fähnchen“, wie sie sie nennt, haben Dagmar Lisiecki und Christel Sauer vom Gesundheitscentrum Westend an diesem Morgen dabei. Dazu noch Mülltüten und Greifzangen. Die Aktion ist Teil der Initiative „Sauberes Westend“, die das Gesundheitscentrum erstmalig unternimmt.

„Sei kein Schwein, pack es ein“, prangt auf den Schildern die das Team vom Gesundheitscentrum Westend im Stadtteil an Hundehaufen aufstellt.
„Wir wollen das Bewusstsein der Leute schärfen, ihre Hunde nicht überall hin machen zu lassen und Müll nicht achtlos wegzuwerfen“, erklärt Lisiecki. Unterstützt wird das Team vom Gesundheitscentrum am Samstagmorgen von Christa Mohrhard und dem zweijährigen Immanuel. „Wir haben per Mund-Propaganda für die Aktion geworben. Viele fanden die Idee gut, aber mitmachen tut kaum einer“, meint Sauer sichtlich enttäuscht.
Mit Fähnchen gegen Hundehaufen
Die Putzkolonne macht sich auf den Weg von der Krusestraße über den Zietenring, die Westendstraße hinunter. Die ersten Müllsäcke sind schnell gefüllt. Flaschen, Glas, Zigarettenstummel picken die Saubermänner von der Straße. Jeder Kothaufen im Grünen wird mit einem Schildchen markiert. Hinterlassenschaften auf der Straße werden warnend mit weißer Kreide umkreist, damit niemand in den Haufen tritt.
Rund 90 Liter Müll gesammelt
In der Scharnhorststraße werden die Fähnchen langsam knapp. „Die Straße ist ja das berühmt-berüchtigte Hundeklo des Westends“, stellt Lisiecki zerknirscht fest. Die Gruppe hinterlässt eine Fähnchen-Allee auf ihrem Weg zum Blücherplatz. Dort endet ihre Aufräumaktion. In zwei Stunden haben sie rund 90 Liter Müll eingesammelt. Sie hätten wohl den ganzen Tag weiter aufräumen können. „Müll gibt’s genug. Aber irgendwann ist auch mal Schluss“, meint Sauer. „Es soll ja nur ein Zeichen sein.“

Christa Mohrhard zeichnet mit Immanuel mit weißer Kreide einen Kreis um Hundehaufen auf der Straße, damit Passanten nicht hineintreten.
Bei diesem einmaligen Zeichen soll es aber nicht bleiben. Das Team vom Gesundheitscentrum will sich Ende September erneut auf den Weg machen für ein saubereres Westend. Weitere Mitstreiter im Kampf gegen Kot und Müll sind willkommen sich der Gruppe anzuschließen. Auch die GWW – Wiesbadener Wohnbaugesellschaft haben sie schon kontaktiert und planen eine gemeinsame Aufräumaktion im Frühjahr nächsten Jahres.
Text und Fotos: Nadine Schwarz
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