Ein blauer Pavillon, Stehtische, Infomaterial, ein Fahrzeug der Stadtpolizei. Drei Tage lang hat das städtische Ordnungsamt am Faulbrunnenplatz den Bürgern des Westends Rede und Antwort gestanden. Es ist der Auftakt einer Serie, die der Dezernent „niederschwelliges Angebot“ nennt: Das Ordnungsamt vor Ort, erklärt Stadtrat Oliver Franz (CDU) bei seinem Besuch am späteren Donnerstagnachmittag, soll von nun an regelmäßig an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet direkt ansprechbar sein und wenn möglich Probleme lösen. Die Bürger können dann Mitarbeitern wie Wolfgang Weinheimer oder Viola Braun ihre Anregungen und Anliegen in persönlichen Gesprächen erörtern.
40 Gespräche am Tag
Rege sei davon Gebrauch gemacht worden, resümiert der Dezernent. Bis zu 40 Gespräche pro Nachmittag hätten stattgefunden. Um was es hauptsächlich ging? „Was Sie hier auf den Bildern sehen“, sagt Ordnungsamts-Einsatzleiter Weinheimer und deutet auf die Beispiele, die eine Fragebogenaktion erbracht hatte, an der bisher bereits 227 Bürger teilnahmen. Müll, Müll und nochmals Müll, aber auch fehlende Parkplätze, zu schnell fahrende Autofahrer und nächtlicher Krach beschäftigen die Westendler besonders.
Toilette bleibt Thema
Gerade wendet sich Martin Voortmann, Mitglied der Initiative „Lebenswertes Westend“, wie er offenbart, und auch des Ortsbeirates, an die Ordnungskräfte. Voortmann vermisst provisorische Toilettenanlagen auf dem Faulbrunnenplatz. Wo denn die Busfahrgäste bei einem dringenden Bedürfnis hin sollten? Die Stadtpolizisten erklären, dass dies zwar sicher wünschenswert sei, aber auch ein Problem darstelle, weil frei zugängliche Toilettenanlagen auch immer ein Umschlagplatz für Rauschgiftgeschäfte sein könnten. Verwiesen wird auf die Pläne der Stadt, dort ein Café zu etablieren – die aber derzeit noch nicht direkt vor der Realisierung stünden, wie Voortmann anmerkt.
Intensive Kontrollen
Auch verschiedene Flyer mit den wichtigsten Rufnummern des Ordnungsamtes sowie Hundekotbeutel und Parkscheiben wurden verteilt. Wer wollte, konnte den Fragebogen zu möglichen Problemsituationen ausfüllen.
Dezernent Franz zeigte sich mit der Aktion sehr zufrieden. Der Start von „Ordnungsamt vor Ort“ finde nicht ohne Grund im Westend statt, sagt Franz. Dort habe das Ordnungsamt vor drei Wochen mit einer über mehrere Monate geplanten Schwerpunktsetzung einem Wunsch aus Politik und Bevölkerung Rechnung getragen und führe nunmehr intensive Kontrollen durch. Dabei wurden bereits in diesen drei Wochen mehr als 1100 Verwarnungen gegen rücksichtslose Falschparker mit 16 Abschleppvorgängen ausgesprochen, berichtet der Dezernent, aber auch zahlreiche Müllmeldungen abgesetzt und Verfahren wegen unerlaubter Sondernutzung der Gehwege eingeleitet.
Äußeres Westend im September im Fokus
Weitere Termine, auch in anderen Stadtteilen, sollen folgen, der nächste kann aber schon notiert werden: nach den Sommerferien am Montag, 8. September, in der Zeit von 11 bis 15 Uhr und am Dienstag, 9. September, von 14 bis 18 Uhr wird das Ordnungsamt im äußeren Westend am Blücherplatz ansprechbar sein.
Text: Birgit Emnet
Foto: RMB/Heiko Kubenka
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