Björn Benninghoff ist ein typischer arco-Mitarbeiter: „Ich hatte Lust auf Theater, aber in anderer Form“, erzählt er. Durch seinen Freundeskreis wurde er auf den Verein aufmerksam. Die Mischung aus Spiel und Bewegung reizte ihn. Also machte er die mehrjährige, berufsbegleitende theaterpädagogische „Bewegung-Spiel-Theater“-Ausbildung – und blieb. Heute kümmert sich Benninghoff bei arco um die Erwachsenenbildung, Seminare und Verwaltungsdinge.
Der Verein hat neben der Erwachsenenbildung drei weitere Säulen: Angebote für Kinder, für Jugendliche und interkulturelle Projekte. Darüber spannt sich der Bogen – schließlich wurde arco (italienisch: Bogen) 1986 von deutschen Theaterbegeisterten in Italien gegründet, zog über Freiburg und Mainz nach Wiesbaden (Vereinssitz ist Mainz-Budenheim). Seit Frühjahr 2009 wirkt arco im Konrad-Arndt-Haus in der Wellritzstraße 49.
Bewegung als Lern-Grundlage
Einen Bogen schlägt auch die Vereinsphilosophie: von der Spiel- und Theaterpädagogik bis hin zur Erlebnispädagogik. Dazu gehört, dass der bundesweite aktive Verein seine Teilnehmer – ob groß oder klein – in ihrer Ganzheit wahrnimmt und eigene Methoden anwendet: mit Spaß über sich und andere lernen, Konfliktfähigkeit erfahren, eigene Grenzen einschätzen. „Wir sind ein Bildungsbetrieb im weitesten Sinne“, sagt Benninghoff.
Der Betrieb arbeitet mit einer Teilzeitkraft, einem Mini-Jobber und projektbezogen einem großen Kreis von Selbstständigen wie (Sozial-)Pädagogen, Künstlern, Schauspielern, Clowns, Pantomimen, Natursportlern und Prozessbegleitern, viele davon ehemalige Kursteilnehmer und arco-Mitarbeiter. Gründungsmitglied Peter Aurin ist künstlerischer und pädagogischer Leiter.
Kinder und Jugendliche dürfen sich entfalten
Auch das Theaterensemble, das immer zu Ostern und im Winter Stücke aufführt und zudem auf Gastspieltour geht, gehört zum arco-Netzwerk. Theater ist seit jeher fester Bestandteil von arco, vor allem in der Erwachsenenbildung. Dabei beruft man sich auf den brasilianischen Regisseur und Theatertheoretiker Augusto Boal und sein „Theater der Unterdrückten“, das Kunst, Selbsterfahrung und Politik kombiniert.
Auch Kinder und Jugendliche dürfen sich bei arco entfalten. Das bestätigt der fortlaufende Kinderzirkus für Drei- bis Sechsjährige. Neben den Ferienspielen (siehe Infokasten) steht arco auch bei Jugendveranstaltungen und dem Teenie-Treff in Kooperation mit der Stadt und der Initiative „wi & you“ vom Jugendamt. Außerdem zeigt arco seine Vielfältigkeit in Klassenfahrten, Schulprojekten und Kooperationen mit Kubis, Café Wellritz und dem Wellritzhof wie zuletzt beim Projekt „Was ihr wollt“ in den Osterferien.
Text: Sascha Kircher
Fotos: arco
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