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„Wenn‘s brennt, helfen wir“ – Projekt „Ehap“ in Wiesbaden berät Zuwandererfamilien aus osteuropäischen EU-Staaten

31. Januar 2017 · admin

Sie kommen nach Deutschland, weil sie in ihrer Heimat keine Zukunft mehr sehen und ein besseres Leben für ihre Familien wünschen. Oft ohne zu wissen, wie das Leben hier funktioniert, wie sie es meistern sollen und ohne Sprachkenntnisse. Gemeint sind keine Flüchtlinge, sondern Zuwanderer aus neuen EU-Mitgliedsstaaten in Ost- und Südosteuropa wie Rumänien oder Bulgarien. Ihre Zahl steigt seit der EU-Freizügigkeit auch in Wiesbaden stetig an. Um genau diesen Familien zu helfen, gibt es das „Ehap“-Projekt. Das Kürzel steht für „Europäischen Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen“.

Ob es um eine Anmeldung der Kinder in der Kita oder um einen bevorstehenden Arztbesuch geht: Maria Riyazi (Mitte) und ihre Kollegen beraten im Rahmen des „Ehap“-Projekts Familien, die aus osteuropäischen EU-Staaten zugewandert sind.

Ob es um eine Anmeldung der Kinder in der Kita oder um einen bevorstehenden Arztbesuch geht: Maria Riyazi (Mitte) und ihre Kollegen beraten im Rahmen des „Ehap“-Projekts Familien, die aus osteuropäischen EU-Staaten zugewandert sind.

Begleitende Beratung

Maria Riyazi ist Teil des Projekts, das den zugewanderten Familien eine begleitende Beratung bietet. Vor allem Familien mit Kleinkindern suchen die Sprechstunde des dreiköpfigen Teams auf und stellen ganz alltägliche Fragen. „Es geht dabei zum Beispiel um die Anmeldung in der Kita oder Schule, aber auch um Vermittlung von Sprachkursen, Sprachförderung allgemein“, erklärt Riyazi. Die Beratung geht soweit, dass auch schwangere Frauen betreut werden, die Hilfe beim Arztbesuch brauchen. „Die Familien melden sich, wenn es brennt. Dann helfen wir.“

Das Projekt wird getragen von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und dem Verein „MigraMundi“. In den Räumen der AWO in der Walramstraße 16a finden auch die Beratungen statt. „Wir arbeiten sehr erfolgreich mit unseren Partnern zusammen“, sagt Riyazi. „Seit Beginn des Projekts im Juni haben wir 130 Beratungen durchgeführt. Ab nächstem Jahr sind auch gezielte Hausbesuche geplant.“

Anfragen auch aus Mainz

Das Beratungsangebot beziehe sich in erster Linie auf die Stadt Wiesbaden, betont Riyazi. Aber es gebe bereits Anfragen aus Mainz oder Bad Schwalbach. „In Einzelfällen versuchen wir natürlich, auch diese Familien zu beraten, ansonsten leiten wir die Anfragen weiter“, sagt sie.

Neben Maria Riyazi sind auch Aynur Özdemir und Valentin Landi Teil des Berater-Teams. Die Drei sprechen zusammen rund sechs Sprachen, darunter Türkisch, Ungarisch, Bulgarisch und Russisch. „Wir drei haben alle einen Migrationshintergrund. Wir wissen, was es heißt, fremd zu sein“, sagt Riyazi. „Das ist unser Vorteil. Wir können unsere persönlichen Erfahrungen weitergeben.“

Die Berater in den AWO-Räumen in der Walramstraße 16a: Maria Riyazi, Valentin Landi, Aynur Özdemir.

Die Berater in den AWO-Räumen in der Walramstraße 16a (von links): Maria Riyazi, Valentin Landi, Aynur Özdemir.

Traumjob gefunden

„Multi-Kulti“ begleite die 36-Jährige ihr ganzes Leben, erzählt sie. „Ich wollte immer im Migrationsprozess mitarbeiten. Das hat mich einfach gereizt. Jetzt habe ich hier meinen Traumjob gefunden.“ Die Russin lebt seit elf Jahren in Deutschland und hat Soziologie in Mainz studiert.

Aynur Özdemir ist 1971 nach Deutschland ausgewandert und arbeitet seit 1981 in der Integrationsarbeit bei der AWO. Durch diese Arbeit und ihre Tätigkeit bei „MigraMundi“ als Integrationsassistentin, sei die gebürtige Türkin zu Ehap gestoßen. Sie kann vor allem vielen bulgarischen Einwanderern helfen, weil diese oft Türkisch beherrschen. „Ich sehe das als meine Lebensaufgabe. Es kostet viel Energie. Aber ich tue es gerne.“

„Wir sind einfach ein Dreamteam“

Seit zwei Jahren lebt auch Valentin Landi in Deutschland. Der junge Ungar hat in seinem Heimatland Philologie studiert und möchte in Mainz demnächst deutsche Sprachwissenschaft studieren. „Es war Glück und Zufall, dass ‚MigraMundi‘ mich gefunden hat. Sie suchten Menschen aus Osteuropa“, erzählt Landi. Er habe nie daran gedacht in diesem Bereich mal zu arbeiten, aber es sei toll.

„Wir ergänzen uns mit unseren unterschiedlichen Kompetenzen. Wir sind einfach ein Dream-Team“, sagt Maria Riyazi lachend.

KONTAKT

Das Ehap-Projekt wird in Wiesbaden von der Arbeiterwohhlfahrt sowie von „MigraMundi“ getragen, Kooperationspartner sind das Diakonische Werk sowie die Stadt Wiesbaden. Das Projekt läuft vorläufig bis 2018. Die Beratung findet in den AWO-Räumen in der Walramstraße 16a statt. Kontakt: Aynur Özdemir, E-Mail: a.oezdemir@awo-wiesbaden.de – Maria Riyazi: m.riyazi@awo-wiesbaden.de – Valentin Landi: v.landi@migra-mundi.de

Text: Lisa Marie Christ
Fotos: Erdal Aslan

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Gepostet in: //Allgemeines, //Westend, //Wiesbaden
Tags: Aynur Özdemir, Bulgaren, Ehap, Einwanderer, EU, Integration, Maria Riyazi, Migration, Osteuropa, polen, Rumänen, Südeuropa, Westend, Wiesbaden, Zuwanderer, Zuwandererfamilien

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